Anstieg des Betriebsertrags
Der Betriebsertrag stieg im Jahr 2023 um 4.4% auf CHF 1’578 Mio. an. Die Einnahmen aus den Fallpauschalen lagen 10 MCHF bzw. 1.3% höher als im Vorjahr. Aus der Behandlung der zusatzversicherten Patienten resultierten CHF 75 Mio. Umsatz. Der Umsatz verharrt damit auf Vorjahresniveau (Wachstum um 0.6%).
Die Anzahl stationärer Austritte legte im Berichtsjahr um 275 auf 39’153 (0.7%) zu. Der Case-Mix-Index (CMI) stieg gegenüber dem Vorjahr um 0.1% auf 1.675 Punkte. Der hohe CMI unterstreicht die tragende Rolle, die dem USZ im Bereich der spezialisierten und hochspezialisierten Versorgung zukommt. Das USZ gehört zu den Schweizer Spitälern mit der höchsten Fallschwere.
Dank eines effizienten Bettenmanagements und zahlreicher weiterer Massnahmen sowie einer Verweildauer, die auf 6.0 Tage verkürzt werden konnte (–0.3 Tage im Vergleich zum Vorjahr), stieg die Anzahl der behandelten Patientinnen und Patienten weiter an.
Neben dem stationären Bereich verzeichnete auch der ambulante Bereich im Berichtsjahr ein deutliches Wachstum. Bei den verrechneten ambulanten Taxpunkten betrug der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr 3.2%. Der ambulante Ertrag lag insgesamt per Ende 2023 um 4.5% über dem Vorjahr. Dies konnte allem voran durch eine optimierte Auslastung der bestehenden Infrastruktur im ambulanten Gesundheitszentrum USZ Flughafen (Circle) erreicht werden.
Unsichere Tariflage
Auch ein Jahrzehnt nach der Einführung des Tarifsystems SwissDRG werden viele komplexe Behandlungen sowie die Verbunds- und Vorhalteleistungen, die bei einem Universitätsspital anfallen, im System der Fallpauschalen nach SwissDRG nicht hinreichend abgebildet. Die dadurch notwendige höhere Baserate der Universitätsspitäler wird von den Versicherern weiterhin nicht akzeptiert.
Ebenso wenig wird akzeptiert, dass die heutigen ambulanten Tarife die Gestehungskosten von Patientinnen und Patienten mit komplexen Diagnosen und hochspezialisierten Behandlungen zunehmend nicht zu decken vermögen. Die Folgen sind jahrelang ungeklärte Tarife und eine hohe Unsicherheit bei den Erträgen. Die Umstellung von TARMED auf TARDOC mit ambulanten Pauschalen ist in Ausarbeitung und es ist geplant, dass der Bundesrat im Verlauf des Jahres 2024 über die Einführung entscheidet. Erste Simulationen weisen darauf hin, dass das neue Tarifsystem nicht zu einer finanziellen Verbesserung führen wird.
Kostenintensive Investitionen
Die kostenintensiven Investitionen in die Bestandsbauten sowie die operationellen Effizienzverluste in den denkmalgeschützten Räumlichkeiten stellen das USZ vor grosse Herausforderungen. Dieser Umstand erschwert die Erfüllung der wirtschaftlichen Vorgaben zunehmend.
Das USZ strebt deshalb in den kommenden Jahren produktivitätssteigernde Massnahmen an. Im Vordergrund steht die Digitalisierung der Prozesse mit klarem Fokus auf das Kerngeschäft. Die Finanzierung zweier baulicher Gesamterneuerungen (Neubauten und heutiger Bestand) sowie der für die anstehende Digitalisierung notwendigen Investitionen erscheint zunehmend schwierig. Zugleich ist es für das USZ unabdingbar, beide Themenkomplexe mit höchster Priorität voranzutreiben. Die bauliche Situation ist unhaltbar und ein umfassender Digitalisierungsschritt nicht zuletzt mit Blick auf die demografische Entwicklung und den Arbeitskräftemangel dringend notwendig.