Ausrichtung auf Patientinnen und Patienten
Die Steigerung der Patientenzufriedenheit stand 2024 im Fokus und bleibt ein zentrales Anliegen des USZ. Die bereits erwähnte Verbesserung der Aufnahmekapazität in der Notfallstation und die Schaffung zusätzlicher Betten im stationären Bereich trugen zu einer verbesserten Patientenversorgung und zu einer Verkürzung der Wartezeiten bei. Die Einführung eines neuen Patientenverwaltungssystems und die Schaffung einer Austrittslounge sind weitere Beispiele für das Bestreben, den Patientenkomfort und die Servicequalität kontinuierlich zu verbessern.
Insgesamt konnte im Berichtsjahr die Zahl der behandelten Patientinnen und Patienten deutlich gesteigert werden. Dies ist ein starkes Zeichen dafür, dass das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit und die medizinische Exzellenz des USZ weiter gewachsen ist.
Finanzierung aus eigener Kraft
Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen konnte das USZ seine finanzielle Situation verbessern. Im Jahr 2023 schloss das USZ noch mit einem Verlust von 49 Mio. CHF bei einem Umsatz von 1’578 Mio. CHF ab; die EBITDA-Marge betrug 2.0%. Für das Jahr 2024 wurde ein Verlust von 42 Mio. CHF bei einem Umsatz von 1’611 Mio. CHF budgetiert (EBITDA-Marge 2.7%). Tatsächlich konnte das Ergebnis für 2024 jedoch auf einen Verlust von 30 Mio. CHF bei einem Umsatz von 1’645 Mio. CHF verbessert werden (EBITDA-Marge 3.3%).
Das erzielte Ergebnis übertrifft die Budgetprognosen deutlich. Diese positive Entwicklung basiert auf einem umfassenden Programm zur Effizienzsteigerung, Prozessoptimierung und Kostenreduktion. Es ist gelungen, die Austrittszahlen und die damit verbundenen Erträge durch die Einleitung von Massnahmen v.a. im zweiten Halbjahr zu erhöhen.
Zur weiteren Verbesserung der finanziellen Situation wurden verschiedene Massnahmen zur Steigerung der Profitabilität und des Ertragsmanagements in den einzelnen Direktionen eingeleitet. Dazu gehörten beispielsweise Aktivitäten zur Erhöhung des Anteils halbprivat und privat versicherter Patientinnen und Patienten, was zur Sicherung einer angemessenen Gewinnmarge des Spitals beiträgt. Durch diese Bemühungen konnte der Anteil dieser Patientengruppe von 18.4% auf 18.8% erhöht werden. Darüber hinaus konnte die Personalfluktuation im Vergleich zum Vorjahr um 1% gesenkt werden, was sich ebenfalls auf die Kosten auswirkt.
Parallel dazu wurden umfangreiche systemtechnische Vorbereitungen für die Umstellung der ambulanten Tarife auf das TARDOC-System und ambulante Fallpauschalen getroffen. Aufgrund der noch nicht vollständig definierten Vorgaben des Bundes gestaltet sich die Umsetzung, die bis zum 1. Januar 2026 abgeschlossen sein soll, schwierig. Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Umstellung sind zum jetzigen Zeitpunkt schwer zu prognostizieren, es wird jedoch erwartet, dass das neue Tarifsystem erhebliche negative Auswirkungen auf die Rentabilität des USZ haben wird.
Digitalisiertes Spital
Das USZ hat 2024 die Umsetzung seiner Digitalisierungsstrategie stark vorangetrieben. Ein wichtiger Schritt war dabei der Prozess zur Entwicklung der Anforderungen an das neue Klinikinformationssystem (KIS), das im Sommer ausgeschrieben wurde. In diesen Prozess waren Mitarbeitende aller Stufen und Bereiche des USZ eingebunden, die dafür während drei Wochen von ihren üblichen Aufgaben freigestellt wurden. Diese konzentrierte Zusammenarbeit stellte sicher, dass das neue System alle Aspekte des Patientenpfades und der Patientenversorgung berücksichtigt und optimiert – von der ambulanten bis zur intensivmedizinischen Versorgung, von der Anmeldung durch die Zuweisenden bis zu Austritt und Nachsorge. Die interdisziplinäre und interprofessionelle Aufstellung des Projektteams erlaubt es, dereinst alle relevanten Informationen und Dienstleistungen auf einer einzigen Plattform zu integrieren. Dies unterstreicht den Anspruch des USZ, durch eine lebendige, partizipative Kultur nicht nur die Prozesse, sondern auch die zugrunde liegenden Arbeits- und Denkweisen zu verändern.
Zudem wurde die Ausschreibung für ein neues System zur teilautomatisierten Dienstplanung durchgeführt, das die Personaleinsatzplanung effizienter gestalten wird. Das System ist darauf ausgerichtet, die Präferenzen der Mitarbeitenden besser zu berücksichtigen, und trägt damit zur Steigerung der Mitarbeitendenzufriedenheit bei. Darüber hinaus konnte das USZ seine Kapazitätsplanung durch ein neues, umfassendes Reporting verbessern. Dieses zeigt auf einen Blick alle relevanten Daten zur Belegung und Planung aller stationären Betten.
Die geplante Migration auf Microsoft Office 365 wurde bisher nur teilweise umgesetzt. Aufgrund regulatorischer Einschränkungen können einzelne Applikationen noch nicht vollständig für die interne, die institutionsübergreifende und auch die externe Zusammenarbeit genutzt werden.