Das USZ richtet sich neu aus
Das Jahr 2023 war durch Veränderungen in der Führung geprägt und markiert eine Neuausrichtung des USZ. Per 1. Juni 2023 übernahm Dr. Monika Jänicke den Vorsitz der Spitaldirektion, nachdem sie sich seit dem 1. Mai 2023 in die neue Aufgabe hatte einarbeiten können.
Der zunehmende Fachkräftemangel bestimmte auch das vergangene Jahr, was vor allem im ersten Halbjahr 2023 zu Bettensperrungen führte. Die Bettensperrungen konnten im zweiten Halbjahr durch zusätzliches temporäres Personal und die Schaffung eines internen Pools kontinuierlich abgebaut werden. Weiter wurden einige nachhaltige Massnahmen ergriffen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, darunter attraktivere Anstellungsbedingungen, neue Arbeitszeitmodelle, aber auch Organisations- und Prozessverbesserungen sowie ein integriertes Betten- und Kapazitätsmanagement.
Trotz zahlreicher Massnahmen stieg der Verlust auf CHF 49 Mio. an. Obwohl der Betriebsertrag gegenüber dem Vorjahr um 4.4% anstieg, konnte der Kostenanstieg von 5.9% nicht wettgemacht werden.
Der Case-Mix-Index (CMI) stieg gegenüber dem Vorjahr weiter um 0.1% auf 1.675 an und verdeutlicht erneut, welch anspruchsvolles Patientengut am USZ täglich behandelt und betreut wird. Dies gelingt nur dank der am USZ vorhandenen breiten Fachkompetenzen, verbunden mit einer hohen Spezialisierung und dem grossen Engagement der einzelnen Mitarbeitenden auf allen Stufen. Die Verweildauer sank gegenüber dem Vorjahr von 6.4 auf 6.0 Tage, was die weitere Verbesserung und zielgerichtete Behandlung trotz ansteigendem CMI verdeutlicht.
Die stationären Austritte nahmen um 0.7% auf 39’153 und die ambulanten Taxpunkte um 3.2% auf 338’681 zu, was der konsequenten Anwendung des Plattformkonzepts im ambulanten Bereich zu verdanken ist.
Strategische Schwerpunkte
Im Sommer 2023 wurde die Strategie USZ 2030 fertiggestellt, entsprechend wurden auch die strategischen Ziele angepasst. Das USZ möchte sich langfristig unter den zehn besten Spitälern der Welt positionieren und sich dabei in erster Linie über eine führende Postion in Forschung und Innovation, konsequente Digitalisierung sowie universitäre Spitzenmedizin und höchste Qualität differenzieren.
National und international beachtetes Zentrum der universitären Medizin
Im Ranking der weltweit besten Spitäler des US-amerikanischen Nachrichtenmagazins «Newsweek» konnte sich das USZ 2023 gegenüber dem Vorjahr um drei Plätze auf Platz 12 verbessern.
2023 wurden am USZ erneut verschiedene medizinische Innovationen realisiert, die den Patientinnen und Patienten direkt zugutekommen. Dabei ist vor allem die Entwicklung hin zu immer schonenderen, minimalinvasiven und Robotik-gestützten Eingriffen zu beobachten. So wurde im Rahmen der Zusammenarbeit der Gefässchirurgie und der Herzchirurgie erstmals in der Schweiz ein kompletter Ersatz des Aortenbogens minimalinvasiv durchgeführt. Das eröffnet neue Chancen für Patienten, die zu krank sind für eine offene Operation. In der Viszeralchirurgie wurde im Berichtsjahr die minimalinvasive, Robotik-gestützte Nierentransplantation eingeführt.
Netzwerk UMZH
Mit der Strategie USZ 2030 unterstreicht das USZ seine Rolle in der universitären Medizin und die Bedeutung einer guten Zusammenarbeit mit den Institutionen der Universitären Medizin Zürich (UMZH). Im vergangenen Jahr wurde das Berufungsverfahren neu gestaltet und partnerschaftlich angelegt. Die Qualität des Rekrutierungsprozesses wurde dadurch erhöht und der Medizinstandort Zürich wird durch die engere Zusammenarbeit weiter gestärkt.
Umfassendes Leistungsspektrum in der spezialisierten und hochspezialisierten Medizin
Das USZ erfüllt Aufträge in allen Leistungsbereichen der Spitalliste Akutsomatik und verzeichnet darüber hinaus Fallzahlen in sämtlichen Leistungsgruppen der Interkantonalen Vereinbarung über die hochspezialisierte Medizin (IVHSM). Dabei differenziert es sich über sein Angebot in der spezialisierten und hochspezialisierten Medizin, insbesondere in den medizinischen Schwerpunkten Onkologie, Herz-Kreislauf, Neurowissenschaften sowie der Präzisionsmedizin. Um stets aufnahmefähig zu sein, ist eine Priorisierung des Leistungsangebots notwendig. Mit der Konzentration der Altersmedizin im Stadtspital Zürich Waid und der damit einhergehenden Aufhebung der Klinik für Altersmedizin am USZ konnte das Angebot im Jahr 2023 fokussiert und die Kooperation mit dem Stadtspital Zürich gestärkt werden, nachdem im 2022 mit der Allianz Herzchirurgie bereits eine äusserst erfolgreiche, enge Zusammenarbeit aufgebaut werden konnte.
Nachhaltige Konkurrenzfähigkeit
Das USZ erachtet die Digitalisierung als zentralen Faktor für die Medizin der Zukunft und die langfristige Konkurrenzfähigkeit gegenüber Mitbewerbern. Daher wurde 2023 eine Digitalisierungsstrategie erarbeitet und die notwendigen Investitionen wurden entsprechend priorisiert.