Umsetzung der «Strategie USZ 2030» gestartet
Das USZ hat sich im Jahr 2024 der Umsetzung der «Strategie USZ 2030» gewidmet, die den Beginn einer umfassenden Transformation markiert. Für das Berichtsjahr wurden drei strategische Schwerpunkte gesetzt: die konsequente Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten, die Sicherstellung einer eigenständigen Finanzierung und die umfassende Digitalisierung des Spitals und seiner Prozesse. Diese strategischen Prioritäten wurden durch ein monatliches Monitoring der Spitaldirektion (SDI) begleitet. Bei Abweichungen wurden zeitnah Korrekturmassnahmen eingeleitet, wobei sowohl der Strategieausschuss des Spitalrats als auch der Spitalrat regelmässig informiert und in die Diskussion einbezogen wurden. Über Fortschritt und Wirkung der Massnahmen wurde in den regelmässigen Eigentümergesprächen berichtet.
Erstmals wurden im Berichtsjahr auf Basis der Strategie in der SDI gemeinsam Prioritäten und Massnahmen definiert. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden eng eingebunden, etwa durch innovative Formate bei der Erarbeitung der gemeinsamen Vision, wie das USZ in Zukunft arbeiten will. Insgesamt wurde die Transformation durch eine umfassende Kommunikation mit den Mitarbeitenden begleitet. Die Ergebnisse der Mitarbeitendenbefragung zeigen, dass das USZ mit diesem Ansatz auf dem richtigen Weg ist: Das Vertrauen in die Spitaldirektion ist signifikant gestiegen und die den Mitarbeitenden zur Verfügung gestellten Plattformen zum Austausch werden rege genutzt.
Ein weiteres wichtiges Thema im Jahr 2024 war die systematische Aufarbeitung der Vorfälle in der Klinik für Herzchirurgie in den Jahren 2016 bis 2020. Zur Bewältigung dieser Aufgabe setzte der Spitalrat eine unabhängige Untersuchungskommission ein. Obwohl bereits weitreichende Anpassungen in der Governance des USZ vorgenommen wurden, blieben doch Fragen zu den damaligen betrieblichen Abläufen und der Führung offen. Der Bericht der Kommission soll die heute hervorragend geführte Klinik für Herzchirurgie und die Herzallianz Zürich von den Vorkommnissen der Vergangenheit entlasten. Dieser Schritt ist notwendig, um einen Neuanfang zu ermöglichen und die volle Konzentration auf die Zukunft und das Wohl der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.
Ein führendes Schweizer Spital und international beachtetes Zentrum der universitären Medizin
Insgesamt konnte sich das USZ 2024 weiterhin als führendes medizinisches Zentrum der Schweiz positionieren und seinen Ruf als international anerkannter Leuchtturm der universitären Medizin festigen. Mit einem Marktanteil von 29% (2023) im Kanton und einer Zunahme der stationären Austritte um 5% gegenüber dem Vorjahr bleibt das USZ ein Schwergewicht in der nationalen Gesundheitsversorgung. In 15 von insgesamt 24 Leistungsbereichen konnte das Spital Marktanteile hinzugewinnen, während in 8 Bereichen Verluste zu verzeichnen waren. Als grösster ambulanter Leistungserbringer im Kanton steigerte das USZ seine ambulanten Leistungen um rund 6.6% und wuchs damit überdurchschnittlich. Der Marktanteil des USZ im ambulanten Bereich liegt im Kanton bei 34% (im Jahr 2023).
Kontinuierliche Prozessverbesserungen wie die Einführung eines zentralen Kapazitätsmanagements und die Optimierung der Austrittsprozesse trugen zur Effizienzsteigerung und zur Verkürzung der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer der Patientinnen und Patienten bei.
Mit der kontinuierlichen Überprüfung und Anpassung der Strategieumsetzung baut das USZ seine Rolle als führendes Spital in der Schweiz und als international anerkanntes Zentrum der universitären Medizin weiter aus. Die Steigerung des Marktanteils und die Konsolidierung der Position des USZ im internationalen Ranking belegen die erfolgreiche Umsetzung der Strategie.
Netzwerk Universitäre Medizin Zürich (UMZH)
Im Berichtsjahr wurde unter der Leitung der Bildungsdirektion das Finanzierungsmodell für Forschung und Lehre überarbeitet. Ziel ist es, ab 2026 eine Vollkostendeckung in diesem Bereich zu erreichen. Im Jahr 2025 wird das Modell weiterentwickelt, um eine optimale Einbettung in die universitäre Medizinlandschaft zu gewährleisten.
Umfassendes Leistungsspektrum mit Fokus auf spezialisierte und hochspezialisierte Medizin
Das USZ deckt alle Leistungsbereiche der Akutsomatik und der hochspezialisierten Medizin ab. Aufgrund der strategischen Ausrichtung auf die spezialisierte und hochspezialisierte Medizin ist das USZ führend in Bereichen wie Onkologie, Herz-Kreislauf und Neurowissenschaften. Die Präzisionsmedizin bildet dabei einen Schwerpunkt der klinischen und der Forschungsaktivitäten.
Erfüllung des Leistungsauftrags
Im Jahr 2024 wurden Massnahmen ergriffen, um die Kapazität der Notfallstation zu erhöhen. Dank zusätzlichem Personal konnte die bestehende Infrastruktur effizienter genutzt werden, unter anderem durch den nun durchgehenden Betrieb der Fast-Track-Zone. Darüber hinaus wurden zusätzliche Betten im stationären Bereich geschaffen, um die Verlegung von Patienten aus der Notaufnahme in andere Abteilungen zu beschleunigen. Dadurch hat sich die Aufnahmefähigkeit der Notfallstation im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert. Während im Jahr 2023 noch durchschnittlich 8% der Fälle aus Kapazitätsgründen abgewiesen werden mussten, konnte dieser Wert im Jahr 2024 dank der zusätzlichen Ressourcen auf durchschnittlich 2% gesenkt werden.
Der Fachkräftemangel stellt eine der grössten Herausforderungen für die Erfüllung des Leistungsauftrags dar. Um die Attraktivität des USZ als Arbeitgeber zu steigern, wurden neue Arbeitszeitmodelle in der Pflege eingeführt und eine schrittweise Reduktion der Arbeitszeit für Assistenzärztinnen und -ärzte beschlossen. Durch den weiteren Ausbau der internen Pflegepools konnte der Einsatz von externem Temporärpersonal in der stationären Pflege im Verlauf des Jahres deutlich reduziert und gleichzeitig mehr Personal fest angestellt werden.
Da der Fachkräftemangel zunehmend auch andere Berufsgruppen betrifft, arbeitet das USZ an der Entwicklung einer umfassenden Personalstrategie. Dies wird ein wichtiger Schwerpunkt im Jahr 2025 sein.