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Systemqualität
Wir setzen auf eine erfolgreiche, systemweite Etablierung von Massnahmen zur Verbesserung der Qualität und Sicherheit der Patientenversorgung basierend auf Best Practices sowie Gesetzen und regulatorischen Vorgaben. Wir streben eine hohe Sicherheitskultur an, die auf Vertrauen, Respekt, Achtsamkeit und Informationstransparenz setzt.

Diagnose­qualität

Bestätigung der Diagnosequalität durch klinisch-pathologische Fallkonferenzen

Das USZ gehört zu den wenigen medizinischen Einrichtungen oder ist vielleicht sogar die einzige medizinische Einrichtung in der Schweiz, die regelmässig eine Überprüfung durchführt, wie häufig die Diagnosen in den Krankengeschichten mit den Diagnosen der Obduktionsberichte übereinstimmen. Die Obduktion ist auch heute noch eine wichtige Quelle zur Prüfung der Diagnosequalität.

Am USZ verstarben 3’107 Patientinnen und Patienten in den Jahren 2020 bis 2022. Bei 303 von ihnen wurde eine Obduktion durchgeführt. Damit liegt die Obduktionsrate bei Erwachsenenautopsien im Jahr 2022 bei 9.75 Prozent. Im Jahr 2019 betrug die Autopsierate 13 Prozent. In der Schweiz sinkt die Anzahl der Obduktionen in allen Pathologie-Instituten [1]. Diesem Trend konnte sich auch das USZ nicht entziehen.

Die Auswertung in den Kliniken zu Diskrepanzklassen erfolgt nach der Methode von Goldman bzw. Battle et al [2, 3]. So beschreibt die Diskrepanzklasse 1, dass Kenntnisse über die Diagnose vor dem Tod zu einem anderen Behandlungskonzept geführt hätten, welches das Überleben des Patienten verlängert oder ihn geheilt hätte (z. B. Lungenembolien behandelt als Lungenentzündung, Lungenentzündung durch Pilzbefall behandelt als bakterielle Lungenentzündung). Je kleiner der Wert der Diskrepanzklasse 1, umso besser die Diagnosequalität.

Ergebnis:

Die Auswertungen im Zeitraum 2020 bis 2022 bestätigen eine ausgezeichnete Qualität der Diagnostik am USZ. Die Häufigkeit von Diagnosediskrepanzen der Klasse 1 blieb über den Beobachtungszeitraum weiterhin sehr niedrig.

Häufigkeit von Diagnosediskrepanzen der Klasse 1

Quelle: Institut für Pathologie, Prof. Dr. med. Holger Moch, Institutsdirektor

2020–2022 2019/2018/2017 2016 2013/2012
Anzahl Fälle 303 423 144 179/128
Klasse 1: Diskrepanz in der Hauptdiagnose in % (Definition nach Goldman bzw. Battle et al.) 2.31 3.8 2.8 2.6

Referenzen:

[1] Bode P.K., Cathomas G., Vogt P., Moch, H.: Klinische Autopsie – Die Autopsie in der Schweiz – vom Aussterben bedroht? Praxis 103:65–71, 2014.

[2] Goldman L., Sayson R., Robbins S., et al. N Engl J Med, 308:1000–5, 1983.
[3] Battle R.M., Pathak D., Humble C.G., et al. JAMA 258:339–44, 1987.